Fluchtursachen bekämpfen, Lehrwerkstatt für ökologischen Landbau im Senegal

Armutsbekämpfung, UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

Fluchtursachen bekämpfen, Lehrwerkstatt für ökologischen Landbau im Senegal

Die Bauernorganisation UCT (Union des Collectivités de Tattaguine) organisiert einen Lehrbauernhof, auf dem 10 Jugendliche, Männer und Frauen, je ein Jahr lang ökologische Landbaumethoden lernen und praktizieren, unter Anleitung von erfahrenen Biobauern. Das Land ist vorbereitet, der Brunnen und ein Haus steht, es fehlen noch Ausstattung und landwirtschaftliches Gerät, ein Pferd und ein kleiner Fonds zur Ernährung der Jugendlichen in den ersten Monaten.

Ziele des Projekts

  • Hilfe zur Selbsthilfe verbinden mit der Förderung ökologischen Landbaus im Senegal

Projektbeschreibung

UCT für Jahresbericht FÖLT 2016 (an Klimaschutz Plus) In der Region Sine-Saloum, im Zentrum von Senegal, wurden jahrzehntelang Erdnüsse in Monokultur angebaut, Bäume und Artenvielfalt sind vom Verschwinden bedroht. Unfruchtbare Salzflächen verbreitern sich. Die Familien leben unter schwierigen Bedingungen, die Ernährung ist nicht gesichert und viele sind unterernährt. Die Jungen wandern ab in die Städte in der oft enttäuschten Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Arbeitskräfte fehlen auf dem Land, Familienbetriebe sind vom Verschwinden bedroht. UCT, die Union des Collectivités de Tattaguine, ist eine Bauernorganisation zwischen Fatick und Kaolack, die 17 Dörfer umfasst. Sie unterstützt das ökonomische und soziale Überleben der Familienbetriebe und die landwirtschaftlichen und natürlichen Ökosysteme. 
Die Verantwortlichen haben verstanden, dass dies nur mit ökologischen Grundsätzen möglich ist. Sie haben eine Lehrfarm gegründet, die mit viel Eigenarbeit und einer kleinen finanziellen Unterstützung von FÖLT-Spendern seit einigen Jahren sich entwickelt. Dort sollen 10 junge Leute, Männer und Frauen, ein landwirtschaftliches Jahr, Regenzeit und Trockenzeit, zusammen arbeiten und die Prinzipien und Techniken der ökologischen Landwirtschaft lernen und leben. Auf den 4 ha, die das Landratsamt ihnen zugesprochen hat, steht bisher ein traditionelles Lehmhaus, noch ohne Türen und Fenster, ein Brunnen existiert, der 2015 vertieft wurde, und ein traditioneller Getreide- und Saatgutspeicher ebenfalls aus Lehm, der von den Frauen gebaut wurde. Da das Haus noch nicht auf Dauer bewohnbar ist, fanden bisher nur eintägige Lernworkshops statt, „Chantiers école“. Das sind Tage an denen die Jungen mobilisiert werden und in Gemeinschaftsarbeit die Felder bestellen. 2015 gab es je einen Workshop zur Ausssat von Reis, von Hirse und von Erdnüssen, einen für den Unterhalt (Hacken und Jäten) und einen zum Heckenpflanzen. Jeweils kommen dann erfahrene Biobauern dazu. 2014 war zum Reisanbau eine Delegation einer befreundeten Bauernorganisation aus der Casamance, im Süden des Landes, gekommen und hat Techniken gezeigt, wie man Reis auch in leicht salzigem Boden anpflanzen kann (Foto). Das ist ein Problem das im Zentrum zunimmt und das die Bauern im Süden schon lange kennen und sie wissen damit umzugehen. Die Workshoptage sind immer auch Gelegenheit zu grundsätzlichen Diskussionen und Ideenschmiede (Foto mit Zelt). 
Für die kommende Regenzeit (ab Juni 2016) soll jetzt die Jahresarbeitsgruppe beginnen. Erfahrene Biobauern und Handwerksmeister werden sie begleiten. Die Jugendlichen sind ausgewâhlt und bereit, es fehlen noch Fenster und Türen für das bestehende und zwei weitere Häuser, die in Eigenarbeit aus lokalem Material erstellt werden. Sowie ein Pferd, ein Pferdekarren (um Mist zu transportieren), die übliche einfache Sämaschine und die Ziehhacke (houe sine). Denn zu Beginn der Regenzeit braucht jeder Dorfbewohner sein eigenees Gerät im Wettlauf mit dem Regen. Der Hausgarten zur Eigenversorgung mit Gemüse, Gewürzkräutern und Heilpflanzen ist in Vorbereitung. 
Wenn Jugendliche dafür motiviert werden können ihren Lebenssinn nicht in der Auswanderung sondern im Entwickeln des Heimatdorfes sehen, ist das ein Schritt zur Lösung eines großen Problems. (Es bedeutet u.a. weniger Flüchtlinge in Deutschland.) 

Nachhaltigkeit

Ländliche Jugendliche lernen ökologische Landbaumethoden, mit denen sie ihre degradierten Böden wieder fruchtbar machen und für sich selber eine berufliche Perspektive finden, die sie nicht in die Städte oder nach Europa auswandern lässt.

Fördermittelverwendung

Fördermittel 20163.244,00 €

Allgemeiner Klimaschutz+ Stiftungstopf2.232,00 €

Bürgerfonds 100% Klimaschutz in Heidelberg1.012,00 €

Fürsprecher

Almut Hahn Almut Hahn

Almut Hahn, Pädagogin i.R., von 1996 - 2000 als Entwicklungsarbeiterin im Senegal, Aufbau einer Informationsstelle für ökologischen Landbau, seither verlasse ich jedes Jahr für längere Zeit Heidelberg um Zeit dort vor Ort mitzuarbeiten. Ich arbeite mit verschiedenen Initiative zusammen im Bereich Ökologische Landwirtschaft und natürliche Medizin. In Heidelberg bin ich seit einigen Jahren Mitglied im Vorstand im Heidelberger Förderverein für ökologischen Landbau in den Tropen (FÖLT e.V.)

Förderung

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